Bankkonto

New York
Frank Rösner Sonntag, 13. Oktober 2024 von Frank Rösner

Überlegungen zum Bankkonto

Es ist nicht unbedingt erforderlich, für betriebliche und private Zwecke eigene Bankkonten zu unterhalten. Das ist eine Einzelfallentscheidung und beides hat Vor- und Nachteile. Wenn ich eine Buchführung bearbeite, hat ein gemischtes Bankkonto den Vorteil, dass ich auch gleich einen Überblick über private Ausgaben, z. B. Sonderausgaben, Handwerkerleistungen usw., erhalte, was dann für die ESt-Erklärung verwendet werden kann. Es kann dann auch nicht vorkommen, dass betriebliche Ausgaben, die versehentlich über ein Privatkonto gelaufen sind, vergessen werden. Man spart sich auch die Arbeit, diese Ausgaben mir gesondert mitzuteilen. In der Buchführung sind das dann zwar ein paar Buchungen mehr, aber der geringe Zeitaufwand überwiegt die Nachteile. Für private Posten benötige ich außerdem nur wenige Sekunden, um diese als Privatentnahmen zu buchen. So haben Sie auch gleich einen schönen Überblick über Ihre Privatausgaben. Das häufige Argument, dass man mit getrennten Bankkonten einen besseren Überblick hat, greift meines Erachtens nicht, denn für den Überblick sind die systematischen Sachkonten maßgebend und nicht die chronologischen Bankkontoauszüge. Aber: In der heutigen Zeit werden immer mehr kleine Zahlungen (z. B. beim Bäcker) mit Karte bezahlt. Sobald viele solcher Zahlungen anfallen, empfehle ich nur für diese Zwecke ein zusätzliches (kostenloses) Privatkonto, über das dann diese „Mikrozahlungen“ abgewickelt werden. Man muss sich aber daran halten, die Debitkarte nur für solche steuerlich irrelevanten Zahlungen zu verwenden. Auch das Fitness-Studio könnte man von diesem Konto abbuchen lassen, also alles, was eindeutig steuerlich irrelevant ist.

Bei einer Steuerprüfung sind für das Finanzamt dann zwar die privaten Buchungen ebenfalls ersichtlich, aber Ausgaben, die privat gebucht werden, interessieren das Finanzamt grundsätzlich nicht, das sind ja keine Betriebsausgaben. Durch die Buchung von privaten Einnahmen auf das Konto „Privateinlagen“ sieht der Prüfer dann auch sofort, dass es sich wirklich nur um private Zuflüsse und nicht um Betriebseinnahmen handelt. Man spart sich ggfs. auch die Arbeit, die Anforderung sonstiger Zahlungen gesondert erledigen zu müssen.

Mit einem gemischten Bankkonto spart man sich auch den Aufwand, Geld zwischen den Konten hin und her zu übertragen, um ggfs. negative Salden zu vermeiden oder auszugleichen. So hat man auf einen Blick die Liquidität im Auge. Außerdem können dadurch Kontoführungsgebühren gespart werden.

Anders sehe ich es z. B. bei umfangreichen Vermietungen. Hier ist ein gesondertes Vermietungskonto fast immer sinnvoll, weil es dann übersichtlicher ist, die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung zu ermitteln. Bei kleinen Vermietungen kann das aber durchaus über das gemischte Konto abgewickelt werden. So können die für die Anlage V notwendigen Informationen im Rahmen der Buchführung gleich miterledigt werden.

Bei der persönlichen Entscheidung spielen natürlich auch noch andere Gründe mit. Gerne teile ich deshalb meine eigene Vorgehensweise:

Mein gemischtes Girokonto habe ich seit vielen Jahren bei der Deutschen Bank. Dort funktioniert das Homebanking m. E. am besten. Bei der DKB Deutsche Kreditbank* nutze ich zusätzlich ein Privatkonto, aber nicht, um betrieblich und privat zu trennen, sondern wegen der Kreditkarte. Mit der DKB-Kreditkarte für 2,49 Euro im Monat fallen als Aktivkunde bei Zahlungen im Nicht-EU-Ausland keine Auslandsgebühren an. Bei einem Mietwagen in den USA für 2.000 Euro sind das allein ca. 35 Euro Gebührenersparnis, außerdem hängen an dem DKB-Konto noch ein Tagesgeldkonto und ein Wertpapierdepot. Das war es eigentlich schon. Denn wer mich kennt, der weiß, dass ich immer einfache Lösungen suche. Das Leben ist kompliziert genug.

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Kontakt: Frank Rösner · Prof.-Carl-Reiser-Str. 38 · 82467 Garmisch-Partenkirchen · Tel. 08821 / 9669 350 · kontakt@stb-roesner.de